Encountergruppen nach Carl Rogers

Encounter

heißt übersetzt nichts anderes als Begegnung. Encounter Groups – also “Begegnungsgruppen”  erlebten in den 1960er Jahren in den USA eine erste Blüte. Heutzutage ist die Idee der Encountergruppen weltweit verbreitet. Sie finden in Österreich, Deutschland, in Großbritannien, in Ungarn, aber auch in Japan und in Argentinien und Australien und vielen anderen Ländern der Welt statt. Psychotherapie Bettina Reinisch

Der Begriff “Encounter” stammt von Viktor Frankl.  Der US-amerikanische Psychologe Carl R. Rogers verwendete diesen Begriff für die Selbsterfahrungsgruppen, die er seit den 1960er Jahren mit großem Erfolg initiierte und gemeinsam mit seinen MitarbeiterInnen moderierte.

Im folgenden spreche ich  immer von Encountergruppen, die nach seinem Modell ablaufen.

Wer begegnet wem? Und wie? Und weshalb?

In einer Encountergruppe können Menschen einander in einer nicht-wertenden, achtsamen und einfühlsamen Art und Weise begegnen.

Wozu soll diese Art von “Begegnung” gut sein?

Wenn die Gruppe in “Fluss” kommt und Begegnungen gelingen, erleben  TeilnehmerInnen, dass sie freier und mutiger werden. Sie werden einfühlsamer und beginnen deutlicher Bedürfnisse wahrzunehmen – die eigenen wie die der anderen im Raum.

In Encountergruppen versammeln wir uns zu einer vereinbarten Zeit an einem möglichst angenehmen Ort. Wir sitzen im Kreis, so dass jede Person mit jeder anderen unkompliziert in Kontakt treten kann.

Es muss kein bestimmtes Thema geben. Es gibt also Encountergruppen, in denen “nur” “Begegnung” das Thema ist. Es gibt aber auch Gruppen, die ein Thema oder Motto haben oder auch nur für bestimmte Zielgruppen zugänglich sind.

In Encountergruppen können die TeilnehmerInnen reden, zuhören, schweigen, lauschen, sich selbst mehr spüren, ihre Wahrnehmung für sich selbst und andere schärfen, über sich und andere nachdenken, schlafen oder wach sein.

Encountergruppen finden heute auf der ganzen Welt statt. In Kalifornien, wo der Begründer dieser Gruppen, Carl R. Rogers seit den 60er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1987 lebte, organisieren MitarbeiterInnen und NachfolgerInnen diese Gruppen, in Japan erleben sie heute einen Boom an den Universitäten, wo der personzentrierte Ansatz von Rogers intensiv beforscht wird. In Österreich, Deutschland, Großbritannien, in Ungarn und Tschechien und in vielen anderen europäischen Ländern gibt es diese Gruppen.

Encountergruppen können drei Stunden dauern oder drei Wochen lang. Es gibt kleine Gruppen mit fünf und große mit mehreren hundert TeilnehmerInnen. Und alles dazwischen.